Im Jahr 2020 hatten wir auch eine Vakanz und durch Corona kam das Gemeindeleben zum Erliegen. Keine Gottesdienste, keine Treffen und nur minimalistische Beerdigungen waren möglich.
Wie groß war die Freude in Schwarzach und Willmersreuth, als es hieß, wir bekommen einen neuen Pfarrer. Nein, nicht nur einen sondern gleich zwei aus Brasilien. Dem KV gelang es mit Hilfe von Spenden das gesamte leere Pfarrhaus einzurichten. In den Kirchengemeinden war Aufbruchstimmung. Viele kamen und halfen, die Kirchengemeinden sind richtig stark zusammengewachsen, da wir wussten, die Familie kommt mit zwei Kindern und nur wenigen Koffern.
Die Abholung am Flughafen wurde organisiert, der gesamte KV hat Euch im Pfarrhof begrüßt und danach musstet Ihr für zwei Wochen in Quarantäne. Es war für alles vorgesorgt, Ihr musstet nicht verhungern und die Kinder haben viel zum Spielen entdeckt.
Am Anfang war es für Euch nicht leicht, die neue Sprache, Ihr musstet erst mal als Vikare durch Seminare und Prüfungen, sogar den Führerschein musstet Ihr noch mal in Deutschland machen. Mit der Zeit hat die Gemeinde zwei moderne Pfarrer kennen und lieben gelernt. Eure Predigt to go war sehr begehrt. Ihr habt Menschen begeistert und sogar für Kircheneintritte gesorgt.
Als ich einmal in den Pfarrhof ging, sah ich den von den Konfis geschriebenen Spruch „Wir haben den Besten Pfarrer!“ auf Deutsch und Portugiesisch. Wo gab es das schon, dass sich die Konfis nach der Konfirmation freiwillig in einer Jugendgruppe weiter mit dem Pfarrer treffen.
2023 haben sich alle mit Euch gefreut. Euer drittes Kind kam auf die Welt.
Im Sommer 2024 fragten sich einige, was ist mit unseren Pfarrern los? Sie haben sich so zurückgezogen. Wollen sie Schwarzach verlassen? Kommen sie aus dem Brasilienurlaub überhaupt zurück. Als es bei Eurer Rückkehr hieß, Danilo ist außer Dienst gestellt, wurden die Fragezeichen immer größer.
Im Herbst 2024 wurde der neue Kirchenvorstand der neuen Pfarrei mit Gärtenroth gewählt. Wir waren voller Hoffnung, auf einen neuen gemeinsamen Weg. Was dann im Dezember kam war zwar ein Schock aber es hat uns im neuen KV zu einem Team geformt. Am Schlimmsten waren die nicht aufhörenden Presseartikel, aber immer noch die Hoffnung, dass es irgendwie mit Sinara weitergeht. Wir hatten über Regionalbischöfin Dorothea Greiner nach München berichten lassen, dass Du volle Unterstützung aus der Gemeinde hast. Im neuen Jahr war es dann klar, Sinara wird Schwarzach verlassen. Einige können es verstehen, andere nicht. Wir hätten Dich gerne weiterhin hier unterstützt.
Wir danken Euch für Euer Wirken hier in Schwarzach und wünschen Dir, Sinara, alles Gute und viel Kraft bei Deiner neuen Stelle.
Auf fränkisch sagt man Ade, auf bayrisch Pfierti, in Deiner Heimat nos vemos und allgemein sagen wir auf Wiedersehen!
Und bis wir uns wieder sehen halte Gott dich fest in seiner Hand.